Großes Engagemement zeigte die Flüchtlingsauswahl beim ersten Trainingstag
Am Samstag, dem 21. März, startete das Auftakttraining unserer Flüchtlingsfußballer. Bei Nieselregen und 3° über Null fanden sich aus Kastellaun, Kirchberg und Büchenbeuren 35 Spieler unterschiedlichster Nationalitäten ein. Im Vorfeld waren das Organisieren des Fahrdienstes (sieben PKW und ein Kleinbus), die Beschaffung der Fußballschuhe und Schienbeinschoner sowie das Reservieren der Trainingsplätze notwendig.
Sprachprobleme blieben marginal, einige der Fussballspieler konnten sich in deutscher Sprache doch schon gut verständigen.
Trotz der kühlen Witterung war die Spielfreude von Afrikanern, Arabern und Kosovaren kaum zu bremsen. Geleitet wurde das 2-stündige Training von Herrn Besha aus Simmern und seinen beiden Assistenten. Ein Gruppenfoto schloss diesen ersten erfolgreichen und aus Sicht der Flüchtlinge abwechslungsreichen Vormittag ab.
Trainiert werden soll ab jetzt wöchentlich, am 28. März in Buch, danach wieder in Simmern auf dem HJG Platz.
Bei der Jahreshauptkonferenz der Biker verkauft August von Dahl Motorradklamotten, eine Aktion zugunsten der Syrienhilfe
Und schließlich: Auch die Bikers Hunsrück lernen die Syrienhilfe Vorderhunsrück kennen!
Auf der Jahreshauptkonferenz der Bikers Hunsrück bot Karl-August von Dahl seine Motorradklamotten an (er fährt nicht mehr), zusammen mit dem Hinweis, dass der Erlös der Flüchtlingsarbeit zugute kommen solle.
Dabei hatte er ausreichend Gelegenheit, die Arbeit der Syrienhilfe Vorderhunsrück vorzustellen und auf die Dringlichkeit der Probleme hinzuweisen.
Auch hier zeigten sich die Teilnehmer großzügig: 120,00 € kamen zusammen, die noch am selben Tag an das UNO-Flüchtlingshilfswerk überwiesen werden konnten.
Junge Menschen aus der Region beschäftigen sich mit der Frage, was es heißt ein Flüchtling zu sein. Die Syrienhilfe war als Gast dabei.
Am 28. Februar 2015 fand im Evangelischen Gemeindezentrum Kirchberg die Jugendkonferenz des Evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach statt. In der Jugendkonferenz treffen sich alljährlich alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die mit der Jugendarbeit im Kirchenkreis zu tun haben.
Dieses Jahr stand die Konferenz unter dem Motto „Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen“.
Einen Nachmittag und Abend lang beschäftigten sich ca. 60 Menschen unserer Region mit der Frage, was es heißt, ein Flüchtling zu sein, und was wir, als „Gastgeber“, tun können.
Die Syrienhilfe Vorderhunsrück (vertreten durch Dahls und Dr. Berger) war eingeladen, an diesem Denk- und Lernprozess helfend teilzunehmen.
Im Vordergrund stand der Bericht über die Situation in Syrien und den umgebenden Flüchtlingslagern, aber auch die Lage der Flüchtlinge hier und ihre Aufnahme durch die Menschen des Rhein-Hunsrück-Kreises kamen zur Sprache: Eine Reihe fruchtbarer Gespräche, in denen vereinbart wurde, in Kontakt miteinander zu bleiben.
Syrienhilfe Vorderhunsrück stellt sich der Partei Bündnis 90 - Die Grünen Rheinland-Pfalz vor
Auf Initiative von Frau Lukas aus Nievenheim (Kreissprecherin der Grünen), konnte Wilhelm Berger am 31. Januar 2015 in Emmelshausen im Alten Bahnhof auf dem
Neujahrsempfang der Partei Bündnis 90 - Die Grünen Rheinland-Pfalz in einer kurzen Ansprache unsere Initiative und ihr Anliegen vorstellen. Berger versuchte nach den Eindrücken und Erfahrungen seiner kurzen Libanonreise drei Wochen zuvor die Aufmerksamkeit vor allem auf die Lage der Flüchtlinge dort vor Ort zu lenken. Zu diesem
Zweck wurde kurz die Situation im Bekaa Tal sowie die Initiative Schulinitiative Alphabet vorgestellt.
Anwesend waren insgesamt ca. 50 Personen. Neben der Staatsekretärin von Frau Ministerin Alt (sie selbst war durch einen Trauerfall leider verhindert) waren noch weitere Mandatsträger der Grünen anwesend. Passendes Thema waren die Flüchtlings- und Integrationsherausforderungen der jüngsten Zeit, aber auch das Thema Familie. Die Vorredner leisteten hierzu interessante und inhaltsvolle Redebeiträge. Auch Vertreter der Lokalpresse waren mit im Saal. An die Redebeiträge schloss sich ein entspanntes
Zusammenstehen mit der Gelegenheit zum persönlichen Austausch an.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Aus unserer Sicht erfreulich waren nicht nur neue Kontakte, sondern ganz praktisch auch spontane Spenden in Höhe von 140,- Euro.
Ausdrücklich möchten wir den Anwesenden auf dem Neujahrsempfang für ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse danken, besonders aber Frau Daniela Lukas aus Nievenheim, die unser Auftreten dort ermöglicht hat.
Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt und auf der Burg war für unsere Initiative ein gute Gelegenheit mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen.
Die Flüchtlinge, die das Land Syrien und andere Krisenregionen verlassen müssen um eine neue (vorübergehende) Heimat zu suchen, machen sogar einen Querverweis zu den Geschehnissen vor 2014 Jahren möglich: Auch Maria und Josef mussten in der Fremde ihr Kind zu Welt bringen und „Asyl“ beanspruchen.
Ganz praktisch aber wurde der Markt zur Information über unser Anliegen genutzt.
25 Freiwillige Helfer standen zwei Tage lang für ein Gespräch und Informationen über unsere Gruppe zur Verfügung. Zusätzlich frittierte man leckere Falafel (arabische Kichererbsenbällchen), die man gegen einen Spendenbeitrag abgab.
Das Ergebnis lässt sich sehen: fast 1.000 € an Spenden gingen ein, die nun für unsere Projekte verwendet werden können.
Herzlichen Dank allen Spendern und besonders der Stadt Kastellaun, die uns sogar die Hütten- und Sicherheitsgebühr erließ.
Gastgeber: Kreisverwaltung Simmern und ihre damit befassten Mitarbeiter Schirmherr: Landrat Bertram Fleck Teilnehmer: Zahlreiche Ehrenamtliche des Rhein-Hunsrück-Kreises, einschließlich der Syrienhilfe Vorderhunsrück sowie der Masdascher Flüchtlingshilfe, ebenso Vertreter der Polizei Boppard und Simmern
Eröffnung der Konferenz durch Herrn Fredi Berg (Kreisverwaltung). Ausdrücklich wurde sowohl von Herrn Berg als auch von Landrat Bertram Fleck auf die unverzichtbare Unterstützung durch die vielen nicht-amtlichen Helfer und Helfergruppen hingewiesen.
Ziele der Konferenz waren:
Schaffung einer Kontakt- und Kompetenzebene, sowie Vernetzung
Vorstellung der einzelnen Arbeitsfelder der Ehrenamtlichen bzw. caritativen Einrichtungen
Nennung der wichtigsten Problemfelder aus Sicht der Anwesenden
Mögliche Lösungsansätze im Brainstorming
Zu den Fakten:
Zustrom von ca. 290 Flüchtlingen (13 verschiedene Nationalitäten) in den Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2014. Für 2015 müssen mindestens nochmal 300 Flüchtlinge aufgenommen werden.
Unterschiedlicher Status der Flüchtlinge: Asylantragsteller, Folgeantragsteller, Anerkannte, Kontingentflüchtlinge (v.a. Syrer)
Unterschiedliche Verteilung, alleine in Büchenbeuren befinden sich derzeit ca. 140 Flüchtlinge, in einigen großen Gemeinden im Kreis keine.
Völlig unterschiedliche Strukturen in den einzelnen Kommunen mit den Problemen fertig zu werden (gut vorbereitet bis kaum vorbereitet)
Personelle Unterbesetzung der Amtsstellen, um dem Ansturm gerecht zu werden.
Insgesamt eine hohe Bereitschaft in Teilen der Bevölkerung mit anzupacken, aber auch viele Zweifel und teils auch Ablehnung.
Drängenste Problemfelder:
Sprachkompetenz: Engpässe an vielen Stellen. Kompetenzen der Schulen sind nicht ausreichend. Die Anzahl der Sprachvermittler zu gering. Finanzmittel oft nicht vorhanden bzw. Zugang nicht bekannt.
Jobsuche / Beschäftigung der Flüchtlinge: Wer darf was und unter welchen Voraussetzungen wann arbeiten? Alle stimmen überein, dass die Flüchtlinge dringend einer Tagesstruktur bedürfen. Dazu kommen positive Effekte eigenes Einkommen zu generieren (Angehörige in der Heimat).
Mobilität: Fragen und Verwirrung um die Fahrerlaubnis. Erwerb eines PKW, öffentliche Verkehrsmittel.
Wohnungen: Wo und von wem? Unter welchen Bedingungen? Verteilung im Kreis?
Unter dem Titel "Fremde unter uns“ fand im Oktober mit Mitgliedern unserer Initiative ein Bürgergespräch im Gemeindehaus Krastel statt.
Ziel war es, in der Gemeinde Bell eine positive Grundstimmung zur Flüchtlingsfrage zu schaffen und Möglichkeiten der Wohnraumbeschaffung zu sondieren. Das Gespräch fand reges Interesse bei den Bürgern und Verantwortlichen.
Zum Kreiskirchentag in Kastellaun präsentierte sich die Syrienhilfe Vorderhunsrück mit einem Info-Stand.
Unsere Arbeitsgruppe traf sich kurz vor 8 Uhr zum gemeinschaftlichen Aufbau des Standes direkt unterhalb der Burg. Wie auf den Fotos zu sehen, richteten wir unseren Stand mit Plakatbildern und Texten sowie ausliegenden Info-Zeitschriften ein. Ebenso breiteten wir die Grundaustattung der UNHCR für ankommende Flüchtlinge aus: Decken, Matten, Plastikeimer, Wasserbeutel, ein Alutopf, Besteck, ein Teller und eine Tasse.
Für Spenden an UNHCR und die Orienthelfer in München wurde eine Plexiglassbox aufgestellt.
Über die gesamte Zeit waren immer mindestens zwei Mitstreiter von uns am Stand um Interessierten Rede und Antwort zu stehen.
Im Verlauf des Tages stellten sich doch einige Besucher ein, die meisten suchten doch die längere Unterhaltung oder die Diskussion. Wir konnten dabei jeweils sowohl unseren Werdegang als auch unsrere konkreten Zielsetzungen darstellen. Alleine diese Gespräche waren den Tag schon wert. An Spenden kamen knapp 200 Euro zusammen, die zu gleichen Teilen an UNHCR und die Orienthelfer gingen.
Insgesamt waren wir mit dem Verlauf des Tages zufrieden, wenn gleich wir (aber auch die Nachbarstände) gerne ein paar Besucher mehr gesehen hätten. Aber wie immer ist es uns vor allem wichtig, unser Anliegen öffentlich zu machen, was uns auf jeden Fall ein Stück weit gelungen ist!
Am Freitag, den 28. März 2014 fand in der Gemeindehalle Macken der angekündigte Infoabend über die Situation der Syrienflüchtlinge statt. Veranstalter war die Initiativgruppe der Syrienhilfe Vorderhunsrück. Die Initiatoren waren mit dem Verlauf des Abends sehr zufrieden. 110 Teilnehmer aus dem Moseltal, den umliegenden Gemeinden aber auch aus dem Raum Kastellaun, Emmelshausen und Simmern füllten die Halle.
Bereits in seiner Einleitung führte der Moderator und Mitinitiator Wilhelm Berger mit der Schilderung der Schicksalsgeschichte des kleinen Achmed (Name geändert) aus der Umgebung von Damaskus die Zuhörer hautnah an die Flüchtlingstragödie in Syrien heran. August Dahl stellte im folgenden Abschnitt mithilfe historischer Landkarten die Geschichte Syriens bis heute dar. Dabei wurde die enge Verflechtung Europas mit diesem Raum und seine Mitverantwortung für das jetzige Geschehen deutlich. Mitinitiator Dahl schilderte in plastischen Worten den Umfang von Zerstörung und Flucht, aber auch was bisher an Hilfe geleistet wurde.
Zentraler Teil der Veranstaltung waren danach die persönlichen Erzählungen des 24-jährigen Flüchtlings Mohammed (Name geändert) aus Aleppo. Der sympathische, gut ausgebildete junge Mann konfrontierte dabei die Zuhörerschaft mit einer wahren Odyssee von Erlebnissen in Syrien selbst, noch mehr auf seiner Flucht nach und durch Europa. Die abenteuerliche Schiffsreise von Griechenland nach Sizilien hätte ihn schließlich um Haaresbreite das Leben gekostet. Mindestens so dramatisch und zugleich noch zermürbender war sein Irrweg von Sizilien über Norditalien in die Schweiz und von dort zuletzt nach Deutschland bis in den Hunsrück. Neben Arrestierungen unter entwürdigenden Bedingungen in Griechenland, begegnetem dem jungen Mann meist Ablehnung, Gleichgültigkeit und auch Kriminalität. Von Sicherheit in Europa konnte keine Rede sein. Die dann auch in Deutschland erneut drohende Abschiebung brachte Mohammed an den Rand der Verzweiflung, musste er doch, gesucht vom regierungsamtlichen Geheimdienst, um Leib und Leben fürchten. Unter großem Einsatz von Gemeindemitgliedern aus Büchenbeuren gelang schließlich nach vielen bangen Monaten die Anerkennung als Flüchtling und der Aufbau eines einigermaßen geregelten Lebens hier bei uns. Mohammed trug seine Erlebnisse in englischer Sprache vor, wobei ihm die Mehrheit im Saal gut folgen konnte. Für die im Englischen weniger Geübten übersetzte seine Mentorin Frau Dr. Alpers.
In der anschließenden lebhaften Diskussion wurden mögliche Hilfen und Initiativen angesprochen. Auf die Helfer vor Ort in Syrien (Hilfsorganisationen) wurde ausdrücklich hingewiesen. Auf vorbereiteten Listen trugen sich eine beträchtliche Anzahl von möglichen Unterstützern eines Helferkreises ein. Die Halle selbst bot neben fotografischem Anschauungsmaterial der Kriegszerstörungen und Flucht zahlreiche Presseartikel und Stellungnahmen der Organisationen vor Ort, wie auch deren Unternehmungen in Plakatform an den Wänden dar. Zusätzlich war ein Schriftentisch mit zahlreichen Publikationen zum Thema aufgestellt. Ein kleiner Imbiss bildete abschließend noch den Rahmen für private Gespräche und Begegnungen bzw. eine Vertiefung des Thema.
Herr Berger bedankte sich zuletzt ausdrücklich bei allen Anwesenden für ihre Teilnahme, sowie bei den zahlreichen Unterstützern, die diese Veranstaltung möglich gemacht hatten. Er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Gedanke zu tätiger Hilfe weiter getragen und auch Wirklichkeit wird.
Initiatoren freuen sich über zahlreiche Teilnehmer und enorme Effektivität.
Das erste Arbeitstreffen der Syrienhilfe Vorderhunsrück war nicht nur gut besucht, sondern auch von enormer Effektivität gekennzeichnet. So konnten folgende Arbeitsbereiche identifiziert und mit der Arbeit begonnen werden:
1. Vernetzung
Das Gespräch und der Informationsaustausch mit folgenden Institutionen müssen gesucht werden: Kreisverwaltung, Verbandsgemeinde Kastellaun, Verbandsgemeinde Untermosel, Diakonie, Caritas, Migrationsdienste, AWO. Nur in Zusammenarbeit mit diesen Institutionen kann herausgefunden werden, welche Flüchtlinge wann wohin kommen, was sie brauchen und wo der Arbeitskreis helfen kann.
2. Inlandshilfe
Hilfe, die den Flüchtlingen hier vor Ort angeboten werden kann: Wohnraum suchen, Patenschaften (auf Ämter und zum Arzt begleiten, Briefe und amtliche Schreiben übersetzen, einkaufen, einladen etc.), Kinderbetreuung (Sport), Sprachunterricht, Kontakte zu Vereinen, Fahrdiensten etc.
3. Hilfe vor Ort
Es ist noch unsicher, wie viel Hilfe in Syrien selbst und in den Flüchtlingslagern möglich ist. Sachspenden sind schon zugesagt.
4. Öffentlichkeitsarbeit
Das Thema "Syrien" und die Situation der Flüchtlinge in den Nachbarländern muss wachgehalten werden, in Schulen, in kirchlichen Kreisen und in der Presse.