Bericht der Veranstaltung vom 28. März 2014
Am Freitag, den 28. März 2014 fand in der Gemeindehalle Macken der angekündigte Infoabend über die Situation der Syrienflüchtlinge statt. Veranstalter war die Initiativgruppe der Syrienhilfe Vorderhunsrück. Die Initiatoren waren mit dem Verlauf des Abends sehr zufrieden. 110 Teilnehmer aus dem Moseltal, den umliegenden Gemeinden aber auch aus dem Raum Kastellaun, Emmelshausen und Simmern füllten die Halle.
Bereits in seiner Einleitung führte der Moderator und Mitinitiator Wilhelm Berger mit der Schilderung der Schicksalsgeschichte des kleinen Achmed (Name geändert) aus der Umgebung von Damaskus die Zuhörer hautnah an die Flüchtlingstragödie in Syrien heran.
August Dahl stellte im folgenden Abschnitt mithilfe historischer Landkarten die Geschichte Syriens bis heute dar. Dabei wurde die enge Verflechtung Europas mit diesem Raum und seine Mitverantwortung für das jetzige Geschehen deutlich. Mitinitiator Dahl schilderte in plastischen Worten den Umfang von Zerstörung und Flucht, aber auch was bisher an Hilfe geleistet wurde.
Zentraler Teil der Veranstaltung waren danach die persönlichen Erzählungen des 24-jährigen Flüchtlings Mohammed (Name geändert) aus Aleppo. Der sympathische, gut ausgebildete junge Mann konfrontierte dabei die Zuhörerschaft mit einer wahren Odyssee von Erlebnissen in Syrien selbst, noch mehr auf seiner Flucht nach und durch Europa. Die abenteuerliche Schiffsreise von Griechenland nach Sizilien hätte ihn schließlich um Haaresbreite das Leben gekostet. Mindestens so dramatisch und zugleich noch zermürbender war sein Irrweg von Sizilien über Norditalien in die Schweiz und von dort zuletzt nach Deutschland bis in den Hunsrück. Neben Arrestierungen unter entwürdigenden Bedingungen in Griechenland, begegnetem dem jungen Mann meist Ablehnung, Gleichgültigkeit und auch Kriminalität. Von Sicherheit in Europa konnte keine Rede sein. Die dann auch in Deutschland erneut drohende Abschiebung brachte Mohammed an den Rand der Verzweiflung, musste er doch, gesucht vom regierungsamtlichen Geheimdienst, um Leib und Leben fürchten. Unter großem Einsatz von Gemeindemitgliedern aus Büchenbeuren gelang schließlich nach vielen bangen Monaten die Anerkennung als Flüchtling und der Aufbau eines einigermaßen geregelten Lebens hier bei uns. Mohammed trug seine Erlebnisse in englischer Sprache vor, wobei ihm die Mehrheit im Saal gut folgen konnte. Für die im Englischen weniger Geübten übersetzte seine Mentorin Frau Dr. Alpers.
In der anschließenden lebhaften Diskussion wurden mögliche Hilfen und Initiativen angesprochen. Auf die Helfer vor Ort in Syrien (Hilfsorganisationen) wurde ausdrücklich hingewiesen. Auf vorbereiteten Listen trugen sich eine beträchtliche Anzahl von möglichen Unterstützern eines Helferkreises ein. Die Halle selbst bot neben fotografischem Anschauungsmaterial der Kriegszerstörungen und Flucht zahlreiche Presseartikel und Stellungnahmen der Organisationen vor Ort, wie auch deren Unternehmungen in Plakatform an den Wänden dar. Zusätzlich war ein Schriftentisch mit zahlreichen Publikationen zum Thema aufgestellt.
Ein kleiner Imbiss bildete abschließend noch den Rahmen für private Gespräche und Begegnungen bzw. eine Vertiefung des Thema.
Herr Berger bedankte sich zuletzt ausdrücklich bei allen Anwesenden für ihre Teilnahme, sowie bei den zahlreichen Unterstützern, die diese Veranstaltung möglich gemacht hatten. Er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Gedanke zu tätiger Hilfe weiter getragen und auch Wirklichkeit wird.