Pressemitteilung Mai 2020: Was macht eigentlich die Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V.?

Mehr als 80.000 Euro für kleine und große Hilfsprojekte gesammelt

Pressemitteilung der Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V. Was macht eigentlich die Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V.? Mehr als 80.000 Euro Spendengelder hat die Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V. in den letzten Jahren gesammelt und damit wichtige Unterstützungsarbeit für geflüchtete Menschen in den Krisengebieten ermöglicht. Wie arbeitet der Verein und was leisten die Aktiven? Werner Link aus Buch ist ein Vorstandsmitglied im Verein Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V. Im Jahr 2016 fuhr er das erste Mal nach Griechenland, um für eine syrische Frau, die mit ihren Kindern aus dem Kriegsland geflohen war, Unterstützung zu leisten. Ihr Mann war schon seit 2014 als anerkannter Flüchtling in Kastellaun und der ihm zustehende Familiennachzug klappte über lange Zeit nicht. „Wir sind zusammen nach Thessaloniki geflogen, um seine Familie in einem Flüchtlingslager im Norden Griechenlands zu suchen. Wir haben seine Frau mit den drei Kindern in dem Lager Cherso an der Macedonischen Grenze, unweit von Idomeni gefunden.“ Später lebte die Familie in Athen im Elend und Werner Link kam bei seinen Besuchen in Kontakt mit örtlichen Helfern und sah den großen Unterstützungsbedarf. Mehrfach war er in den nächsten Jahren auf eigene Kosten in verschiedenen Flüchtlingslagern an der Balkanroute und auch auf Lesbos im Lager Moria, so wurden im Laufe der Zeit viele Kontakte vor Ort geknüpft. Für die Arbeit des Vereins sind das wichtige Verbindungen, so können gesammelte Spenden je nach aktueller Situation gezielt weitergeleitet werden. Dass solche wichtigen Strukturen aufgebaut werden könnten war noch nicht klar, als sich im Jahr 2014 Interessierte im vorderen Hunsrück in einer Arbeitsgruppe zusammenfanden, die angesichts des seit 2011 dauernden Syrienkrieges und der bei uns eintreffenden Flüchtlinge Spenden und Unterstützung organisieren wollten. In kurzer Zeit entstand aus den ersten Treffen ein breites Netzwerk, welches ankommende Menschen hier bei uns unterstützte und wichtige ehrenamtliche Integrationsarbeit aufbaute. Schnell wurden hierdurch Geflüchtete aus verschiedenen Ländern ein Teil der Gemeinschaft im Hunsrück, so manche verbindende Aktion wurde im Laufe der Jahre organisiert. „Mittlerweile scheint das Thema nicht mehr so populär zu sein, aber wir Aktiven sehen das anders und möchten dringend weiterhin auf das Elend der Kriegsflüchtlinge aufmerksam machen.“ Wilhelm Berger hat sich als „Mann der ersten Stunde“ und Vereinsvorsitzender schon im Jahr 2015 selbst ein Bild von der Situation in Flüchtlingslagern im Libanon gemacht. Daraus entstand z.B. eine große Mützen-und Handschuhsammelaktion im Hunsrück, die eine große Lieferung in die Eiseskälte der Lager im Libanon ermöglichte. „Immer wieder haben wir es in den letzten Jahren geschafft, auf das Elend aufmerksam zu machen und viel Geld an verschiedenste Projekte und Personen weiterleiten können. Unser Motto ist dabei immer noch HELFT DEN HELFERN“ erläutert Elmar Konrath, der dringend eine Ablösung für seine Aufgabe als Schatzmeister sucht. Das langjährige Engagement ist für einen jungen Familienvater schon eine Herausforderung. Es ist nur noch ein harter Kern Engagierter geblieben, der sich in der letzten Zeit meistens im privaten Umfeld trifft. Trotzdem gelingt es immer wieder, die Syrienhilfe sichtbar zu machen und Geld zu sammeln, zum Beispiel durch Informationsveranstaltungen oder die Teilnahme an Märkten mit einem Stand. Kulturelle Veranstaltungen zugunsten des Vereins regen Gerlind Hentschel und Norbert Barth immer wieder an, ein geplantes Konzert muss leider aus aktuellem Anlass ausfallen, aber alle erinnern sich noch gerne an das spektakuläre Konzert mit dem syrischen Pianisten Aeham Ahmad in Kastellaun im Jahr 2017. Die Öffentlichkeitsarbeit, die die stellvertretende Vereinsvorsitzende Okka Senst unterstützt und auch durch ihre Arbeit als Projektleiterin bei „Aktiv für Flüchtlinge RLP“ immer wieder mit Informationen versorgt, ist ein wichtiger Baustein der Vereinsarbeit: „In der gegenwärtigen Lage, wo selbst in europäischen Ländern und an den Grenzen täglich massive Menschenrechtsverletzungen geschehen und Menschen sich nicht mehr sicher fühlen können, möchten wir, neben der humanitären Unterstützung für die Menschen dort in den Lagern, auch politische Impulse geben. Ein Beispiel ist die Mitunterzeichnung der aktuellen Petition auf dem Portal OPEN PETITION für ein Landesaufnahmeprogramm für Flüchtlinge, was sich unter dem Hashtag #RLPnimmtauf an unsere Landesregierung richtet. Immer wieder gelingt es uns zum Glück, Privatleute oder Firmen zu überzeugen, Geld für das wichtige Anliegen zu spenden. Durch die guten Kontakte und die langjährige Beschäftigung mit der Situation kann eine zielgerichtete Verwendung ermöglicht werden.“ August von Dahl erstellt als Schriftführer nach jedem Arbeitstreffen das Protokoll und fasst die gesammelten Ideen zusammen, so dass die Arbeit weitergeht und auch die anderen Vereinsmitglieder immer wieder eingebunden sind. „Leider sind wir oft verzweifelt, dass wir nur einen Bruchteil der dringenden Anfragen unterstützen können, da wir nicht genug Einnahmen haben. Wie müssten dann regelrechte Bettelbriefe schreiben, um helfen zu können. Vielleicht bringen wir ja mit dieser Pressemeldung unser Anliegen wieder in das Bewusstsein der heimischen Bevölkerung, denn wir sind überzeugt davon, dass viele Menschen die Hilferufe von den griechischen Inseln, aus der Türkei und dem Libanon ebenso hören wie wir.“ Die Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V. freut sich über neue Interessierte, die mitarbeiten möchten. Auch wer den Verein als Kassenwart unterstützen möchte, sollte sich melden. Man kann sich auf der Homepage www.Syrienhilfe-Vorderhunsrueck.de informieren und Mitgliedsanträge herunterladen. Kontakt: syrienhilfe.vorderhunsrueck@gmail.com Spenden können an den Verein auf die IBAN: DE91560517900112224639 überwiesen werden, Mitgliedsanträge werden auch zugeschickt.